Wie weit sieht man die geplanten Windkraftanlagen?
Wie viele Windkraftanalgen werden später dazu kommen?
Was ist mit den blinkenden roten Lichtern?
Da wir immer wieder von Befürwortern hören, wie unauffällig und wenig störend die Windkraftanlagen des geplanten Projektes sein werden, haben wir hier die Sichtbarkeitsanalyse des Projektes herausgesucht. Weit hinein in die Laaer Ebene, bis über die Staatsgrenze und sogar westlich ins Pulkautal hinein würden die geplanten Windkraftanlagen (hier im Plan violette Punkte) sichtbar sein.
Dieser Plan, entnommen aus den Projektunterlagen der EVN, zeigt die Sichtbarkeit, von wo aus man die Windkraftanlagen im Umkreis des geplanten Windparks Gnadendorf – Stronsdorf sehen kann. Die blau, rosa, gelb und weiß markierten Bereiche haben Sichtkontakt zu den Windkraftanlagen. Von den weißen Bereichen aus – das sind ca. 2/3 des Plans – sind ALLE Windkraftanlagen dieses Projekts gut sichtbar. Von den grau markierten Bereichen sind die Windkraftanlagen deshalb nicht sichtbar, weil es sich hier um Waldflächen handelt. So schreibt auch der Landschaftsgutachter DI Thomas Knoll auf Seite 61 im Teilgutachten Landschaftsbild: „Von der Buschberghütte und deren Terrasse gibt es ins Windparkgelände keine freie Sicht.“ Kein Wunder, die Buschberghütte liegt im Wald!
Windkraftanlagen sind aus folgenden Ortschaften sichtbar:
Altruppersdorf, Asparn a.d. Zaya, Dürnleis, Eichenbrunn, Enzersdorf bei Staatz, Fallbach, Friebritz, Gaubitsch, Gnadendorf, Großharras, Hagendorf, Hanfthal, Hörersdorf, Kammersdorf, Kleinbaumgarten, Klement, Kottingneusiedl, Laa a.d. Thaya, Loosdorf, Michelstetten, Neudorf, Oberschoderlee, Patzmannsdorf, Pyhra, Röhrabrunn, Staatz, Stonsdorf, Ungerndorf, Unterschoderlee, Unterstinkenbrunn, Waltersdorf, Wenzersdorf, Wulzeshofen, Zlabern, Zwingendorf, …und bestimmt noch viele mehr.
Die für dieses Projekt erstellte und den Projektunterlagen der EVN entnommene Karte hat leider einen recht kleinen Radius.
Auf diesem Plan, der ebenfalls in den Projektunterlagen der EVN enthalten ist, sind naturschutzrelevante Gebiete eingezeichnet. Hierauf sieht man die Hornmelde in Oberschoderlee in unmittelbarer Nähe der Windkraftanlagen eingezeichnet. Auch das Naturschutzgebiet Leiser Berge liegt in der unmittelbaren Umgebung. Ein Teil des „Natura 2000-Gebietes“ liegt in der Gemeinde Gnadendorf.
Was auf diesem Plan noch sehr stark ins Auge sticht ist der Windpark Hipples auf der anderen Seite des Buschberges. Hier sieht man, wie sehr viele Windkraftanlagen auf engstem Platz zusammengepfercht sind. Das gibt uns zu denken: Wie viele Windkraftanlagen werden im geplanten Windpark Gnadendorf – Stronsdorf noch folgen?
Wenn viele weitere Windräder folgen spricht man von der sogenannten „Verdichtung“. Dabei werden bestehende Windparks aufgefüllt, alle möglichen Landschaftslöcher mit Windkraftanlagen vollgestopft. Dafür bedarf es keiner weiteren Umweltverträglichkeitsprüfung, da gibt es keinen neuen Schutz der Bevölkerung vor Lärm und gesundheitlichen Folgen. Die weiteren Windkraftanlagen dürfen dann einfach errichtet werden. Und, dass eine Aufstockung der Windkraftanlagen im geplanten Windpark Gnadendorf – Stronsdorf geplant ist zeigt auch die Tatsache, dass die bereits jetzt geplante Verkabelung der Windkraftanlagen schon so stark dimensioniert ist, dass viele weitere Windkraftanlagen problemlos angeschlossen werden könnten. Das untermauert auch der Aspekt der Wirtschaftlichkeit. Je mehr Windräder auf einem Fleck stehen, um so wirtschaftlicher ist das ganze für die Betreiber. Die komplette Infrastruktur (kilometerlange Starkstromleitungen zum Umspannwerk Laa), müssten in dieser windkraftanlagenfreien Zone mit hohem Kostenaufwand noch errichtet werden. Für „nur“ 8 Windkraftanlagen? Ein Plan für weitere 7 Windkraftanlagen zum geplanten Windpark Gnadendorf – Stronsdorf befindet sich schon jetzt in den eingereichten Unterlagen der EVN.
Dann würden bei uns gewiss in wenigen Jahren auch 15, 20, 25,… Anlagen stehen, alle 200m oder höher.
Auffällig auch das abrupte Ende auf der rechten Seite der Karte. Hier wären wohl die unzähligen Windkraftanlagen um Mistelbach eingezeichnet. Und diese vielen blinkenden roten Lichter (über 100, dann haben wir zu zählen aufgehört) sind es auch, die dem Weinviertel schon jetzt den traurigen Namen „Rotlichtviertel“ eingebracht haben. Wollen Sie in einem „Rotlichtviertel“ leben?
Dazu käme noch die Befeuerung (das ist das blinkende rote Licht) jeder einzelner Windkraftanlage. Ab einer Höhe von 200m müssen 4 zusätzliche Lichter am Masten auf ca. 70m angebracht werden (s. Teilgutachten Lichtimmission Seite 9). Das betrifft schon das jetzt eingereichte Projekt Gnadendorf – Stronsdorf, da hierfür ja 200m hohe Windkraftanlagen geplant sind.
Fahren Sie mit offenen Augen durch unsere schöne Umgebung. Sehen Sie irgendwo Windparks, wo „nur“ 5 oder 8 einzelne Windkraftanlagen stehen? Oder haben Sie auch das Gefühl, dass sie plötzlich aus der Erde sprießen und nicht einmal mehr zu zählen sind? Denken Sie an die Umgebung von Mistelbach, Ernstbrunn oder Ladendorf. So sieht „Verdichtung“ aus! Und die kommt sicher! Die dürfen dann einfach und schnell errichtet werden. Ohne weitere Information an die Bevölkerung. Denn informiert wurden sie doch jetzt schon.
Und wenn Sie genau schauen, haben die jetzt im Land schon aufgestellten Windkraftanlagen am Masten keine 4 zusätzlichen Lichter angebracht. Das bedeutet, dass dies alles Windkraftanlagen unter 200m sind. Im geplanten Windpark Gnadendorf – Stronsdorf hätten die Windkraftanlagen eine Höhe von 200m und bräuchten auch die zusätzlichen 4 Lichter für jede Windkraftanlage. Das heißt, eine Windkraftanlage hat 5 rote Lichter (nicht nur eines)! Stellen Sie sich einen Windpark vor, die roten Lichter … und jetzt mal 5! Die FÜNFFACHE Menge!!! Eine weitere Augenqual für die Betroffenen, egal ob Mensch oder Tier.
Ein vergleichbarer Windpark mit 200m hohen Windkraftanlagen ist in näherer Umgebung nicht da. Diesehohen Anlagen sind kaum vorstellbar. Hier ein „kleiner“ Vergleich, um sich diese Wucht der Höhe vorstellen zu können: Der Donauturm in Wien ist jedem vertraut, man hat ein inneres Bild vor Augen. Die Aussichtsterrasse des Donauturms liegt auf einer Höhe von 150m! Hier bei diesem Projekt sprechen wir von einer Höhe von 200m! Das sind immens hohe Anlagen – und zusätzlich nochmals auf Anhöhen platziert sollen sie errichtet werden. Niemals sollen sie als unauffällig oder gar niedlich bezeichnet werden und keinesfalls sind sie mit bestehenden Anlagen (wie z. B. vor Hollabrunn) zu vergleichen, wie dies aber immer wieder beschwichtigend vernommen wird.
Und wenn ein Sachverständiger zum Landschaftsbild dann auch noch schreibt, dass Bäume und Windschutzgürtel die Sichtbarkeit der 200m hohen Windkraftanlagen herabsetzen, dann darf man sich schon fragen, wo hier die objektive Prüfung ist!
Das wäre ja dann so zu verstehen, dass, wenn Sie auf einer Blumenwiese stehen, die Gräser Sie verdecken würden. Jetzt sind Sie nicht mehr so gut „sichtbar“???